Flurnamen erzählen von der Geschichte der Kulturlandschaft Marsch
Wir geben hier gern einen Veranstaltungshinweis wieder, den der Verein des Zwei-Siele-Museums an uns herangetragen hat.
Am 17. Februar um 19:30 Uhr referiert Prof. Dr. Janssen, gebürtig aus Neßmergrode, im Nationalparkhaus Dornumersiel (Oll Deep 7) über die Flurnamen seiner Heimat.
Was bedeuten so rätselhafte Flurnamen wie »Gretjemöhs Gatt«, »Daniels Löwengrube«, »Dodenbörg«, »Schwanenhals«, »Paradies« oder »Fettpott«? Warum hat »Eerst Piep« nichts mit Pfeifen zu tun, und wie kommt eine Wiese zu dem ehrenvollen Namen »Himmelreich«? Flurnamen sind, so schrieb 1840 Jacob Grimm, der Begründer der Flurnamenforschung, »in ihrem Ursprung sinnlich und bedeutsam. Wenn etwas benannt worden ist, dann muss ein Grund da sein, warum es so und nicht anders heißt«.
Auch die Flurnamen von Dornum, Dornumergrode, Nesse, Neßmersiel und Westdorf stammen oft aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Sie bezeichnen einzelne Flurstücke, Straßen, Wege und Gewässer und sind ein altes, wertvolles Kulturgut. Sie lassen Rückschlüsse zu auf die frühere Nutzung, auf Besitzverhältnisse, Qualität oder besondere Vegetation.
Damit geben sie zugleich Einblick in die regionale Wirtschaftsgeschichte und weitere Aspekte des früheren Lebens in der Kulturlandschaft Marsch wie beispielsweise Sturmfluten oder Landgewinnung. Der Vortragende möchte die von den Flurnamen aufgegebenen Rätsel lösen und damit zugleich auf den hohen kulturhistorischen Wert der Flurnamen aufmerksam machen.
Der Eintritt ist frei.
(Das Foto zeigt den Kahl-Hörn-Deich in Neßmergrode.)